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Die heftige Korrektur, die die Märkte zu Beginn des Monats erschüttert hat, scheint fast wieder aufgeholt. Der DAX, der nach einem Mini-Crash Anfang August auf fast 17.000 Punkte gefallen war, hat sich um mehr als 1.200 Punkte erholt. Auch die US-Börsen nähern sich wieder ihren Allzeithochs. Doch ob der jüngste Aufschwung an den Märkten anhält, bleibt fraglich, da alle Augen auf das bevorstehende Notenbankertreffen in Jackson Hole gerichtet sind.
Die Bedeutung des Notenbankertreffens in Jackson Hole
Die Woche beginnt mit abwartender Haltung. Im Fokus steht das Treffen der führenden Zentralbanker in Jackson Hole, USA, bei dem US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag eine mit Spannung erwartete Rede halten wird. Anleger hoffen, dass Powell Hinweise auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank geben wird, insbesondere in Bezug auf mögliche Zinssenkungen, die durch die zuletzt leicht rückläufige Inflation in den USA befeuert wurden.
Der DAX startete am Montagmorgen nahezu unverändert, nachdem er am Freitag bei 18.322 Punkten geschlossen hatte. Auch die US-Märkte zeigten sich stabil, mit Kursgewinnen beim Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100, obwohl die Rekordhochs noch nicht wieder erreicht sind. Bemerkenswert ist der Anstieg des Goldpreises, der zuletzt auf ein neues Allzeithoch von 2.508,78 US-Dollar pro Feinunze geklettert ist.
Marktanalysen und Erwartungen
Alexander Krämer von der Commerzbank warnt davor, die jüngsten Kursgewinne als Signal für eine ungetrübte Marktlage zu sehen. Zwar sei die Volatilität an den Aktien– und Rentenmärkten gesunken, doch lägen diese Werte noch deutlich über den Tiefständen des ersten Halbjahres. Krämer erwartet, dass sich die Erholungsdynamik an den Aktienmärkten in dieser Woche abschwächen könnte, nicht zuletzt, weil die überraschend positive Berichtssaison der US-Unternehmen für das zweite Quartal ausläuft. Dennoch bleibt die Grundstimmung für Aktien freundlich, was sich auch in den weiterhin starken Mittelzuflüssen in Aktienfonds zeigt. In der vergangenen Woche wurden 11,5 Milliarden US-Dollar in diese Fonds investiert, ein Trend, der nun schon seit 17 Wochen anhält.
Björn Jesch von der Fondsgesellschaft DWS weist darauf hin, dass die jüngsten Marktturbulenzen vielen Investoren noch in den Knochen stecken. Er sieht die Notwendigkeit für eine größere Diversifikation in den Portfolios, insbesondere durch defensive Titel und weniger Tech-Aktien. Die DWS hat in ihren Multi-Asset-Portfolios bereits Anfang Juli vom Faktor Qualität in den Faktor Minimum Volatilität umgeschichtet, da die Märkte weiterhin nervös bleiben könnten.
Saisonalität und technische Analyse
Auch aus charttechnischer Sicht bleibt Vorsicht geboten. Laut Christoph Geyer, Charttechniker, fehlt der aktuellen Aufwärtsbewegung noch die nötige Marktbreite. Die Umsätze sind zwar stabil, bewegen sich aber auf niedrigem Niveau und haben nur in den letzten Tagen leicht angezogen. Dies deutet darauf hin, dass das Vertrauen der breiten Marktteilnehmer noch nicht vollständig zurückgekehrt ist. Geyer warnt zudem, dass die Saisonalität keinen ungebremsten Anstieg ohne weitere Korrekturen unterstützt, auch wenn sich die allgemeine Lage verbessert hat.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche
In dieser Woche stehen einige wichtige Termine an, die die Märkte weiter beeinflussen könnten:
- Mittwoch, 21. August: Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung vom 30./31. Juli.
- Donnerstag, 22. August: Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone wird erwartet. Die Commerzbank prognostiziert, dass der Indexwert leicht auf 50 Punkte fallen könnte, was die Grenze zu einem wirtschaftlichen Schrumpfen anzeigen würde.
- Donnerstag, 22. August bis Samstag, 24. August: Beginn des Notenbankertreffens in Jackson Hole, USA. Das diesjährige Symposium steht unter dem Titel „Reassessing the Effectiveness and Transmission of Monetary Policy“ und wird die relativ geringen Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik der Fed auf die Konjunktur thematisieren. Neben der Rede von Fed-Chef Powell am Freitag um 16 Uhr werden auch Interviews mit verschiedenen Zentralbankern von großem Interesse sein.
Fazit: Märkte zwischen Erholung und Vorsicht
Die jüngste Erholung an den Börsen hat die Krisenstimmung vom Monatsanfang nahezu verdrängt. Dennoch bleibt die Lage angespannt, da die Investoren auf klare Signale aus Jackson Hole warten. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Märkte ihre positive Dynamik beibehalten können oder ob neue Unsicherheiten die Erholung ausbremsen werden.
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