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Einführung des neuen Altersvorsorgedepots
Ab dem 1. Januar 2026 soll das Nachfolgekonzept der Riester-Rente, das sogenannte Altersvorsorgedepot, offiziell an den Start gehen. Diese Neuerung wurde von Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, auf dem Handelsblatt Strategiemeeting Lebensversicherung 2024 vorgestellt. Das Altersvorsorgedepot soll sowohl mit als auch ohne Beitragsgarantie und alternativ als Auszahlplan ohne lebenslange Rente angeboten werden. Damit kommt die Bundesregierung einem im Koalitionsvertrag festgelegten Ziel nach, die staatlich geförderte private Altersvorsorge neu zu gestalten und den aktuellen Bedürfnissen der Bürger anzupassen.
Neue Ansätze und offene Fragen
Die Einführung des Altersvorsorgedepots ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer flexibleren und kostengünstigeren Altersvorsorge. Es gibt jedoch noch viele offene Fragen hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung des neuen Gesetzes. Laut Toncar werden derzeit zahlreiche Details erarbeitet, um den gesetzlichen Rahmen festzulegen und die operative Umsetzung zu ermöglichen.
Ein zentrales Ziel der Regierung ist es, einen stärkeren Wettbewerb unter den Anbietern von Altersvorsorgeprodukten zu fördern. Gleichzeitig sollen die Produkte standardisiert und kostengünstig angeboten werden, um eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. Eine Vergleichsplattform soll den Kunden helfen, die verschiedenen Angebote besser zu überblicken, wobei allerdings kein produktübergreifender Vergleich vorgeschrieben wird. Ein umfassender Kostendeckel ist ebenfalls nicht geplant, da die Regierung auf den entstehenden Wettbewerb setzt, um überhöhte Kosten zu verhindern. Die BaFin soll durch ihre Aufsicht über den Kundennutzen sicherstellen, dass die Kosten der Produkte angemessen bleiben.
Flexibilität und neue Möglichkeiten
Eine der wesentlichen Neuerungen des Altersvorsorgedepots ist die Möglichkeit, Produkte mit oder ohne Garantie auf den Erhalt der eingezahlten Beiträge zu wählen. Kunden können zwischen verschiedenen Varianten wählen, die eine 100- oder 80-prozentige Beitragsgarantie bieten oder vollständig auf eine Garantie verzichten. Diese Flexibilität ermöglicht es den Sparern, ihre Altersvorsorge nach ihren individuellen Bedürfnissen und Risikobereitschaften zu gestalten.
Darüber hinaus sollen die Produkte keine Hinterbliebenen- oder Invaliditätsschutz enthalten, um die Kosten niedrig zu halten. Vertrieblich wird es keine spezielle Beratungspflicht geben, sodass die Altersvorsorge sowohl über digitale Kanäle wie Apps als auch im traditionellen Vertrieb angeboten werden kann. Dies soll sicherstellen, dass alle überflüssigen administrativen Vorgänge, die bisher bei der Riester-Rente existierten, bei den neuen Produkten eliminiert werden.
Vereinfachungen bei Zulagen und steuerlicher Förderung
Im Rahmen des neuen Altersvorsorgedepots wird es auch deutliche Vereinfachungen bei den Zulagen und der steuerlichen Förderung geben. Der maximale Sparbeitrag von derzeit 2.100 Euro soll „spürbar“ nach oben angepasst werden, um den Sparern größere Anreize zu bieten. Eine Liste der zertifizierbaren Produkte, darunter auch Einzeltitel, wird erstellt, um die Transparenz und Vergleichbarkeit der Angebote zu erhöhen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flexibilität bei der Auszahlungsphase. Kunden können bis zum Alter von 85 Jahren flexible Entnahmepläne wählen und haben die Option, entweder eine lebenslange Verrentung oder einen Auszahlungsplan zu nutzen. Diese Wahlmöglichkeit soll den häufig geäußerten Beschwerden über die bisherige Zwangsverrentung Rechnung tragen.
Übergang und Bestandsschutz für Riester-Verträge
Bestehende Riester-Kunden sollen die Möglichkeit erhalten, ohne Nachteile in das neue geförderte Produkt zu wechseln. Toncar betonte, dass ein Wechsel von einem alten Riester-Vertrag in einen neuen Vertrag mit reduzierter Garantie selbstverständlich mit einer entsprechenden Gegenleistung des Anbieters verbunden sein muss. Darüber hinaus wird für alle bestehenden Riester-Verträge ein Bestandsschutz gewährt, sodass die Kunden ihre bisherigen Verträge weiterhin ohne Änderungen nutzen können.
Fazit: Ein Schritt in die Zukunft der Altersvorsorge
Das Altersvorsorgedepot stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen, flexiblen und kosteneffizienten Altersvorsorge dar. Mit der Einführung im Jahr 2026 will die Bundesregierung sicherstellen, dass die private Altersvorsorge den aktuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Bürger entspricht. Die Kombination aus neuen Wahlmöglichkeiten, vereinfachten Prozessen und größerer Flexibilität könnte das Altersvorsorgedepot zu einem attraktiven Nachfolgeprodukt der Riester-Rente machen.
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